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Meine zweite Reise nach Gujarat

Auf Einladung des Maharaja von Jodhpur verbrachte Mahaprabhuji die Monsunzeit wiederum in dessen Palast Rai ka Bagh, und ich erhielt von ihm den Auftrag, nach Gujarat zu gehen. Hier blieb ich zuerst in Lathi in der Provinz Kathiavard. Dann wurde ich vom Superintendenten der Eisenbahngesellschaft, Sri P. G. Parîk, nach Junagarh eingeladen. Sri Parîk hatte mir bei der Herausgabe von Mahaprabhujis Buch "Sri Vigyan Deep Gita" wertvolle Hilfe geleistet. Er war aber Mahaprabhuji noch nie persönlich begegnet.

Als ich wieder zum Bola Guda Ashram zurückkehren wollte, äußerte er daher den Wunsch, mich zusammen mit seiner Familie zu begleiten, um Gurudeva endlich selbst begrüßen zu dürfen. Einen Tag vor unserer Abreise erhielt er jedoch einen Anruf aus der Zentrale in Bombay, daß der Generaldirektor der Eisenbahnlinien Junagarh einen Besuch abstatten wolle. Sri Parîk war sehr enttäuscht:

"Nun werde ich doch nicht mitkommen können. Offensichtlich ist es mir auch jetzt nicht bestimmt, Mahaprabhuji zu sehen."

Ich versicherte ihm:

"Durch die Gnade des Meisters kann das Unmögliche ermöglicht werden. Ich bin sicher, Sie werden Mahaprabhuji sehen."

Sri Parîk fastete den ganzen Tag im Namen Gurudevas und fuhr die Nacht über fort, zu Mahaprabhuji zu beten. Am nächsten Morgen kam ein weiterer Anruf aus Bombay, in dem ihn der Generaldirektor persönlich informierte, daß er wegen dringender anderer Geschäfte den Besuch in Junagarh absagen müsse. Sri Parîk strahlte, als er mir diese Nachricht überbrachte, und wir brachen noch am selben Tag nach Bola Guda auf, wo Mahaprabhuji im Shivbagh Ashram weilte.

Als wir die Western Railway Station in Somesar, etwa zwölf Kilometer vom Ashram entfernt, erreichten, fanden wir zu unserem Erstaunen ein Ochsenfuhrwerk vor, welches tatsächlich auf uns wartete. Auf meine Frage, was den Kutscher hierher führe, antwortete dieser: "Mahaprabhuji hat mich beauftragt, euch abzuholen. Er sagte, du würdest heute gegen Mittag mit einem Bahnbeamten und seiner Familie eintreffen."

Ich brauche sicher nicht zu betonen, wie überwältigt die Familie Parîk war - zum einen über die Tatsache, daß Mahaprabhuji von ihrer Ankunft wußte, ohne darüber von uns informiert worden zu sein, zum anderen von seiner Fürsorglichkeit, uns ein Fahrzeug zu schicken. So erreichten wir bald den Shivbagh Ashram.

Für Sri Parîk wurde dieser Besuch noch weitaus wertvoller, als er vorher ahnen konnte. Beim Anblick Mahaprabhujis erkannte seine Seele ihren Satguru und ergab sich ihm freudig. Er blieb einige Tage lang im Ashram und hatte wundervolle Gespräche mit seinem Meister. Für Mahaprabhuji war es eine große Freude, die Kinder der Familie Parîk Bhajans singen zu hören, liebte er doch gerade Kinder so sehr!

Als die Familie wieder aufbrechen mußte, fragte Mahaprabhuji zum Abschied:

"Habt ihr irgendeinen Wunsch, den ich euch erfüllen kann? Ihr sollt nicht glauben, ein Sadhu hätte nichts zu verschenken, im Gegenteil: in Gurudevas Königreich wird jeder Wunsch erfüllt."

Da bat Sri Parîk demütig:

"Mein einziger Wunsch ist Bhakti und immerwährende Ergebenheit zu Dir."

Mahaprabhuji nickte anerkennend.

Sri Parîks Frau aber, die mehr Sinn für das Praktische hatte, sprach den Wunsch nach einer Beförderung ihres Gatten aus.

Und Mahaprabhuji gewährte es ihr lächelnd: "Es soll so sein."

Kurze Zeit danach erfüllte sich Gurudevas Segen, und Sri Parîk wurde zum leitenden Beamten der Provinz mit Sitz in Bombay befördert. Weitere Auszeichnungen und höhere Ämter folgten. Wo auch immer er während seiner hervorragenden Laufbahn stationiert war, blieb er Mahaprabhuji treu ergeben.

Als er die Welt verließ, starb er mit Mahaprabhujis Namen auf den Lippen.

 

 


 

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Übersicht: Mein Leben mit Mahaprabhuji

 

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