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Wiedererweckung eines toten Kindes

Ungefähr drei Kilometer vom Ashram liegt das kleine Dorf Pirojpura. Dem dort ansässigen Bauern Amra Ram widerfuhr das schreckliche Unglück, daß jedes seiner Kinder wenige Monate nach der Geburt starb. So geschah es nun auch mit seinem vierten Kinde, einem Knaben, der im Alter von gerade zwei Monaten plötzlich er-krankte und noch am selben Tage das Leben ließ. Vom Kummer völlig niedergedrückt, beweinten die Eltern den schmerzlichen Verlust und ihr eigenes, trostloses Schicksal. Da jedoch erhielt die Mutter eine göttliche Eingebung und dachte: "Ich will mein totes Kind zu Mahaprabhuji bringen. Er wird mir sicher helfen. Ich habe von seinen zahlreichen Wundertaten gehört, und gewiß wird er sich auch meiner erbarmen und meinem Söhnlein das Leben wieder schenken."

Also legte sie das Baby in einen Korb, bedeckte es mit einem Tuch und ging zum Ashram, wo Mahaprabhuji mit einigen seiner Schüler saß. Sie stellte den Korb zu seinen Füßen ab und rief in ihrer ganzen Verzweiflung aus:

"Herr! Niemand geht mit leeren Händen von Deinem Tor. Erbarme Dich meiner, einer armen,beklagenswerten Frau!"

Mahaprabhuji hieß einen der Schüler, in den Korb zu sehen.

"Es liegt ein totes Kind darinnen", berichtete dieser.

Da sagte Mahaprabhuji zu der Mutter:

"Warum bringst du es zu mir? Jeder tritt in dieses Leben durch sein Karma, und wie er es wieder verläßt, auch das geschieht aufgrund der karmischen Gesetzmäßigkeit."

Doch wie sollte die Frau dies verstehen können - eine arme Bäuerin, die nur sah, wie sie ein Kind nach dem anderen verloren hatte? Da sie nun einmal sicher war, daß Mahaprabhuji ihren Wunsch erfüllen konnte, wiederholte sie nur mehrmals:

"Herr, Du hast so vielen geholfen, warum nicht auch mir? Bitte, gib mir Deinen Segen."

Und, um das Gewicht ihrer Bitte zu verstärken, fügte sie hinzu:

"Herr, Deine Familie ist mit der meinen gut befreundet seit langem. Du solltest zu uns besonders gnädig sein."

Mahaprabhuji lächelte und wandte sich an seine Ergebenen:

"Sie weiß nicht, daß für den, der der Welt entsagt hat, alle Menschen gleich viel bedeuten, daß er die ganze Welt als seine Familie erkennt. Doch ist ihre Unwissenheit ohne Schuld, und sie hat wahr gesprochen, daß kein Bittender je unbefriedigt von hier fortging."

So nahm er das Kind in seine Hände und sprach zu ihm:

"Öffne deine Augen und laß mich wissen, warum du solche Unruhe in den Ashram bringst. Ist die Bindung an deine Familie so schwach, so lebe zwar mit ihr, in deinem Geiste aber sei mit mir."

Die Macht der Worte Gurudevas ist gleich jener der aufgehenden Sonne, die tagtäglich die ganze Natur neu belebt - der Knabe öffnete die Augen. Die Mutter und alle Schüler fielen demütig auf die Knie und priesen die Gnade des Gurudeva, die sogar den Tod besiegt. Mit Freudentränen in den Augen fragte die Mutter: "Ich verstehe, daß der Knabe Dir gehört, hast Du ihn doch vom Tode erweckt. Doch sage mir bitte, wer soll jetzt zu uns gehören?"

Mahaprabhuji antwortete:

"Dir gehört er als dein Sohn, seine Seele aber wird in einer einzigen Flamme nur für mich brennen. Doch wirst du noch drei weiteren, gesunden Kindern das Leben schenken, und diese werden für dich und deinen Mann sorgen."

Und so geschah es.

 


 

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Übersicht: Die Göttliche Gnade von Sri Mahaprabhuji

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