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Bekehrung der wilden Aghori

Die Hügel des Mount Abu waren voller Gefahren - mancherorts sind sie es heute noch. Sie waren bevölkert von Bären, Wölfe, Leoparden, Tiger und wilden Stämmen, die teilweise noch Kannibalismus pflegten.

Einmal durchwanderte Sri Devpuriji in Gestalt eines kleinen Knaben diese entlegenen Gegenden und kam zu einer Höhle, in der vier Wilde vom Kannibalenstamme der Aghori hausten. Als diese den kräftigen Knaben erblickten, stiegen in ihnen Freude und Lust bezüglich des wohl sicheren, schmackhaften Mahles empor.

Sri Devpuriji blieb vor der Höhle stehen und fragte in scheinbarer Arglosigkeit:

"Ich habe gehört, daß ihr friedliche und fromme Menschen seid. Sicherlich seid ihr besonders liebevoll zu einem Kind!"

Höhnisch kam die Antwort eines der Aghori:

"Fromm und gut? Daß ich nicht lache! Fangen werden wir dich sogleich und genüßlich verspeisen!"

Doch das Kind lachte ihn aus:

"Ihr könnt mich nicht fangen!"

Der Aghori fragte überrascht:

"Wofür hältst du dich denn? Meinst du, du seist Gott Rama, daß du dich so sicher vor uns fühlst?"

Zornig sprang er auf und versuchte, das Kind zu packen, doch seine Hände griffen ins Leere, und der Knabe stand urplötzlich auf der anderen Seite des Höhleneinganges. Nichts Kindliches mehr ging von seinem Blick aus, in seinen Augen lag ein machtvoller Ausdruck.

"Ja, ich bin Gott! Was sagt ihr jetzt?"

Die Aghori waren verblüfft und unsicher geworden, aber noch nicht überzeugt. Sie beschlossen, das Kind zu prüfen:

"Erst wenn Bäume, Felsen und Berge den Namen von Gott Rama rufen, werden wir dir glauben."

Da wandte sich der Knabe um und rief:

"Ihr Berge, Felsen, Bäume - laßt Gott Ramas Namen erklingen!"

Übermächtig erscholl augenblicklich die Stimme der Natur; dreimal ertönte der Ruf: "RAM, RAM, RAM!"

 

So erkannten die Aghori, daß sich in diesem Kind wirklich Gott verkörperte, und dieser gekommen war, um sie von ihren Sünden zu reinigen. Tief dankbar für diese Gnade verbeugten sie sich vor Paramyogeshwar Sri Devpuriji, der wieder seine eigentliche Gestalt angenommen hatte, um ihn als ihren Meister zu verehren.

Streng sprach er zu ihnen:

"So viele und schwere Sünden habt ihr begangen, daß ihr selbst zur Sünde geworden seid! Dunkelheit umhüllt eure Zukunft und euer Karma ist beladen mit den Tränen und Todesängsten derer, denen ihr solches Leid zugefügt habt. So wir ihr es tut, darf das menschliche Leben nicht gelebt werden! Gutes für die anderen und für euch selbst zu tun, seid ihr in diese Welt gekommen. Verschwendet euer Leben nicht länger - erfüllt den Sinn des Daseins zum Wohle der Menschheit und zur Reinigung eurer Karmas."

In ihrer Reue könnten die Aghori nur feststellen:

"Oh Gott, welch gütiges Geschick hat Dich heute zu uns geführt! Niemand außer Dir kann uns den rechten Weg zeigen."

Sri Devpuriji ermahnte sie:

"Ab heute gebt ihr eure schrecklichen Gebräuche auf und laßt davon ab, eure Mitmenschen zu verfolgen und zu schlachten. Die Atmosphäre hier habt ihr gründlich vergiftet, und so verlaßt diese Gegend sofort! Zieht euch zurück in die Girnar-Berge - dort werdet ihr eine einsame Höhle finden, einen reinen und heiligen Ort, an dem ihr künftig leben sollt. Übt euch darin, eure Sinne von der Welt abzuwenden und euren Geist zu konzentrieren, und meditiert über die heilige Form des OM. So werdet ihr inneren Frieden finden."

Er gab jedem von ihnen ein Mantra, offenbarte ihnen die Bedeutung von OM und segnete sie.

Dann versetzte er sich mit Laghima Siddhi[1] an einen anderen Ort.

Die Aghori taten, wie er sie geheißen hatte. Sie änderten ihre Lebensweise zum Guten und wurden demütige und große Yogis.



[1]Laghima Siddhi = Befähigung zur Levitation

 

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Übersicht: Paramyogeshwar Sri Devpuriji - Der Göttliche Meister

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