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Die zweite Reise nach Assam

Im Januar 1968 brach ich zu meiner zweiten Reise nach Assam auf und erreichte über Delhi, Lucknow und Siliguri am Neunzehnten des Monats die Stadt Gauhati. Der Kaufmann Seth Sri Banwari Lalji, der mich dorthin eingeladen hatte, war kurz vor meiner Ankunft zu einem dringenden Besuch nach Bihar abgereist. Mein Gepäck in Sethijis Bharati-Store im Radha Basar zurücklassend, begab ich mich mit einem Pandit aus Kashi zum berühmten Kamakhya Devi-Tempel. Es schmerzte mich sehr, zu erfahren, daß dort Tieropfer dargebracht wurden, und ich sandte ein Gebet zu Mahaprabhuji, den Anhängern der Göttin das Verständnis zu verleihen, daß die Devi eine Heilige Mutter ist. Niemals ist es der Wille einer Mutter, daß ihre Kinder in ihrem Namen töten. Ich betrat den Tempel nicht und kehrte in die Stadt zurück, ohne Kamakhya Devi besucht zu haben.

Ungefähr um ein Uhr mittags kehrte ich in den Bharati-Store zurück und wurde dort vom Geschäftsleiter, der durch Seth Banwari Lalji von meinen Besuch unterrichtet worden war, respektvoll empfangen. Für den Abend wurde ein Satsang festgesetzt, der jedoch verschoben werden mußte, weil ich überraschend nach Tejpur gerufen wurde. Wieder ließ ich mein Gepäck im Bharati-Store zurück.

Eine Woche später reiste ich weiter nach Navgaon, wo mich die Nachricht von einem Brand im Radha Basar erreichte, dem die meisten Läden zum Opfer gefallen waren. Ich machte mir große Sorgen um mein Gepäck, in dem sich auch ein Manuskript dieses Buches befand. Im Glauben, mein Lebenswerk sei nun zerstört, konnte ich die ganze Nacht über keinen Schlaf finden.

Um vier Uhr morgens, als die Sonne aufging, versenkte ich mich in Meditation und hörte Mahaprabhujis sanfte Stimme fragen:

"Madhavananda, hast du den Glauben verloren? Sorge dich nicht im geringsten! Wie könnte ich zulassen, daß dein Gepäck vom Feuer vernichtet wird? Der Bharati-Store ist nur deshalb verschont geblieben, weil sich dein Gepäck darin befunden hat."

Einige Stunden später wurde ich durch einen Telefonanruf unterrichtet, daß das Feuer in der Nähe des Bharati-Store ausgebrochen war. Während jedoch alle benachbarten Läden vom Brand erfaßt wurden, war dieser wie durch ein Wunder vom Feuer verschont geblieben.

Von Navgaon reiste ich über Gauhati wieder nach Kalkutta und hielt dort mehrere Satsangs ab. Dann nahm ich den Zug und besuchte zahlreiche weitere Orte, darunter Chandrapur in Maharashtra, Nagpur und Bhopal, bevor ich nach Delhi zurückkehrte. In Delhi hatte ich mit Sri Morarji Desai, dem späteren Premierminister von Indien, ein langes, freundschaftliches Gespräch und einen Satsang.

Von Delhi reiste ich weiter nach Nipal. Nach einem kurzen Aufenthalt im Nipal Ashram besuchte ich in den Ashram zu Ahmedabad, von wo aus ich dann Baroda Puna erreichte.

Auf dieser Reise begleitete mich Mangilalji Garg, der heute als Paramhans Yogiraj Sri Swami Maheshwarananda bekannt ist. Er ist mein treuer Schüler und Mahaprabhuji aus ganzem Herzen ergeben.

In Puna wohnten wir bei einem Schüler Mahaprabhujis, Pandit Sri Shankar Lalji. Später besuchten wir Rameshwaram und Shringeri Math, die Residenz des Jagatguru Adya Shankaracharya, des Oberhauptes unseres Ordens. Dort hatte ich ein herzliches Zusammentreffen mit dem späteren Shankaracharya. Er schenkte mir eine Rudraksh-Mala[1] und einige Bücher. Auch übergab ich ihm einige meiner Schriften.

Wir kehrten über Shimoga nach Bangalore zurück und besuchten zudem einige weitere Orte. Auch reisten wir nach Kanya Kumari, wo wir die Sri Swami Vivekananda-Gedenkstätte besichtigten. Über Madurai erreichten wir schließlich Bombay.

 


[1]Rudrakshperlen sind Samen besonderer Heil- und Segenskraft, die für Gebetsmalas  verwendet werden. Sie stammen von einem Strauch, der im Himalaya wächst.

 

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Voriges Kapitel: Ashram in Ahmedabad

Übersicht: Die Verbreitung von Mahaprabhujis Lehre

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