Skip to main content

subpages head the author ger

Wandern, oder besser seßhaft sein?

Mahaprabhuji blieb stets in seinem Ashram und verließ ihn nur, um auf Bitte und Einladung seiner Ergebenen hin anderswo Satsang zu halten. Eines Tages fragte ich ihn:

"Wie man sagt, Wasser müsse fließen, um klar und frisch zu bleiben, heißt es auch, ein Sadhu solle immer wandern, um sich seine Reinheit zu bewahren. Wie soll ich das verstehen?"

Mahaprabhuji antwortete:

"Wohl wird ein stehendes Gewässer von kleiner Dimension - wie ein Teich oder Tümpel - bald unrein und faul, der unermeßliche Ozean hingegen - der ja auch am Ort bleibt - wird nicht getrübt, sondern behält seine Reinheit. Ebenso bleibt ein Sadhu, der im Dienst an anderen aufgeht, reinen Sinns, auch wenn er seßhaft ist. Ein Sadhu mit geringem Wissen sollte jedoch nicht längere Zeit an einem Ort verharren, da er sonst Gefahr läuft, sich im Spinnennetz der Maya zu verfangen. Ein Sadhu mit tiefgehender Weisheit verstrickt sich nie in diesem Netz, sondern erlöst vielmehr unzählige Menschen daraus, die unter weltlichen Sehnsüchten und Verlangungen leiden."

 


 

Nächstes Kapitel: Meine zweite Reise nach Gujarat

Voriges Kapitel: Die Ergebenheit eines Tigers

Übersicht: Mein Leben mit Mahaprabhuji

COPYRIGHT © 2016-2023 LILA AMRIT. ALL RIGHTS RESERVED